Wer in der heutigen Arbeitswelt nicht auf LinkedIn oder Xing ist, hat entweder schon den Lottogewinn im Sack oder ist der einzige Überlebende einer einsamen Insel, wo WLAN als Luxus gilt. Aber für den Rest von uns: Die beiden Netzwerke sind der digitale Catwalk der Karrieren. Zeit also, sich diese beiden Schönheitsköniginnen mal genauer anzusehen.
LinkedIn: Wo „Synergien schaffen“ einfach besser klingt als „Hast du mal einen Job?“
LinkedIn ist die Plattform, auf der jeder zweite Post von „Erfolgsgeschichten“ wimmelt. Erfolgreich bedeutet hier nicht immer, dass jemand tatsächlich erfolgreich ist. Es reicht, wenn er sich in einem schmalen Business-Anzug ablichten lässt und das Wort Disruption in seinen Slogan einbaut.
Man fragt sich oft: Wieso ist jeder auf LinkedIn CEO von irgendwas? Ob CEO von „Max Mustermanns Startup“ oder CEO von „Moms Basement Consulting“ – hier hat jeder was am Laufen. Das Selbstbewusstsein ist mindestens so groß wie die Anzahl der aufgesetzten „Gefällt mir“-Reaktionen unter einem Post über den neusten Achtsamkeits-Workshop.
Die Höflichkeitsskala: Auf LinkedIn sind alle erstaunlich freundlich. Niemand haut dem anderen in die Kommentare „Was redest du für einen Mist?!“ – das ist eher Twitter-Style. Stattdessen gibt es motivierende Worte wie „Herzlichen Glückwunsch zu deinem inspirierenden Weg!“ Das gilt übrigens auch, wenn man gerade die Kunst perfektioniert hat, vom Homeoffice aus die Kaffeemaschine per App zu steuern. Applaus für diesen „Weg“.
Xing: Der etwas angestaubte Business-Club, in dem die Krawatte immer noch sitzt
Xing wirkt neben LinkedIn wie derjenige Kollege, der noch immer auf „Diesel-Fahrverbote“ wettert und sein Nokia 3310 als „funktional“ bezeichnet. Klar, in der DACH-Region ist Xing weiterhin relevant. Aber während LinkedIn sich als schicker Ferrari präsentiert, der nur darauf wartet, den Arbeitsmarkt zu erobern, kommt Xing als verlässlicher VW Golf daher, der sich nie wirklich ändert, aber irgendwie immer da ist.
Das Netzwerkgefühl: Hier wird sich weniger auf Coolness und Inspiration konzentriert, sondern eher auf die klassische Vernetzung. Man hat hier den Eindruck, dass sich die Leute bei Xing eher über das Wetter und lokale Handwerksmessen unterhalten, als über den neuesten KI-Trend. Und ja, das ist keine Bewertung, sondern einfach nur... Realität.
Fazit: Wer gewinnt das Duell?
Es ist wie mit den letzten zwei Scheiben Toastbrot: Beide haben ihre Berechtigung. LinkedIn ist international, schnelllebig und voll mit Buzzwords, die man nach der zweiten Tasse Kaffee versteht. Xing hingegen ist bodenständig und vielleicht ein bisschen altmodisch, aber durchaus effizient.
Am Ende bleibt es also eine Frage der Vorliebe: Willst du der CEO von „Max Power Enterprises“ sein oder doch lieber bodenständig als „Abteilungsleiter Kaffee & Maschinenbau“ glänzen?